SENIORENVERBAND NORDWESTSCHWEIZ

Aktuelles

Resolution des Schweizerischen Seniorenrates zur Umsetzung der Pflegeinitiative

Der Schweizerische Seniorenrat mit den beiden Gründerverbänden SVS und VASOS nimmt die Aufgaben eines Beratungsorgans in Altersfragen für den Bundesrat wahr. Er vertritt die wirtschaftlichen und sozialen Anliegen der älteren Menschen gegenüber Bund, Verbänden, Institutionen, Medien und der Öffentlichkeit.

Der SSR ist, im Namen sämtlicher Seniorinnen und Senioren der Schweiz, sehr besorgt und enttäuscht über die Umsetzung der vom Schweizer Volk mit grossem Mehr im Jahr 2021 angenommenen Pflegeinitiative. Gemäss Initiativtext hätte der Bundesrat innert 18 Monaten Massnahmen zur Behebung des Mangels an dipl. Pflegefachpersonen treffen sollen. Der Bundesrat ignoriert mehrheitlich den Volkswillen, bis dato ist nichts passiert.

Trotz Annahme der Pflegeinitiative verlassen mehr als 300 Pflegende pro Monat den Beruf. Das heizt die Versorgungskrise im Gesundheitswesen weiter an und eine gute Pflege kann auf Dauer nicht mehr sichergestellt werden.

Während Bund und Kantone sich gegenseitig die Verantwortung zuschieben und der Bundesrat untätig bleibt, verschärft sich die Versorgungskrise im Gesundheitswesen: In der Langzeitpflege steigt der Bedarf an Alters- und Langzeitpflege bis 2040 um 56 Prozent. Um diese Pflege zu erbringen, braucht es entsprechend mehr Personal. In den Spitälern verhält sich die Situation genau gleich prekär: Offene Stellen und geschlossene Betten sind an der Tagesordnung.

Seniorinnen und Senioren trifft dieser Pflegenotstand am Meisten. Geschlossene Abteilungen in den Akutspitälern und damit verbunden, dringende Operationen, die nicht durchgeführt werden können, verursachen grosse gesundheitliche Folgeschäden bei Seniorinnen und Senioren – das Sterberisiko nimmt zu. In den Alters- und Pflegeheimen müssen wegen fehlendem Fachpersonal Bewohnerinnen und Bewohner mit zusätzlichen Medikamenten ruhig gestellt werden. Gerade demente Patientinnen und Patienten trifft dies am Meisten.

Der SSR fordert Bundesrat, Parlament und Kantone auf, die Pflegeinitiative  im vollen Umfang sofort mit dringlichen Bundesbeschlüssen umzusetzen, die nötigen finanziellen Mittel bereitzustellen, die Anstellungsbedingungen der stationären und ambulanten Leistungserbringenden in der Pflege massiv zu verbessern, damit wir Seniorinnen und Senioren unserem Gesundheitswesen wieder vertrauen können. Dieses Vertrauen ist leider heute nicht mehr vorhanden!

Der Präsident: Roland Grunder

Die Co-Präsidentin: Bea Heim

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