„Wohnformen für Betagte“ war das Thema einer gut besuchten, sehr informativen Fachtagung des SVNW mit kompetenten Referentinnen und Referenten im Bethesda-Spital.
„Daheim oder im Heim“ hiess kürzlich der Titel eines Artikels über das Wohnen im Alter im NZZ Folio. Beide Formen – das Zuhause oder das Alters-/Pflegeheim - wurden am SVNW-Anlass beleuchtet, zusätzlich aber auch Konzepte wie Generationenwohnen und Wohnen für Hilfe. Bei ersterem wird angestrebt, dass Jung und Alt gemeinsam in der gleichen Siedlung oder unter einem Dach wohnen und ein „Miteinander“ pflegen. Beim „Wohnen für Hilfe“ bezahlen Studierende keine Geld-Miete, sondern erledigen in einem definierten Rahmen für ältere Menschen Arbeiten und dürfen dafür in deren Wohnung oder Liegenschaft ohne Geldtransfer in einem Zimmer Wohnsitz nehmen.
Referent Regierungsrat Dr. Lukas Engelberger
Der Vorsteher des Gesundheitsdepartementes Basel-Stadt konnte im Eröffnungsreferat u. a. anhand von Umfragen und Statistiken dokumentieren, dass der Kanton Basel-Stadt im interkantonalen Vergleich für Betagte ein gutes Wohnangebot bietet. Er wies auch darauf hin, dass auch der künftigen Entwicklung Rechnung getragen wird und sich der Kanton den Herausforderungen stellt. Er zeigte auf, was den Seniorinnen und Senioren im Wohnumfeld wichtig ist – u. a.: so lange und so selbstständig wie möglich in der eigenen Wohnung im gewohnten Umfeld leben; gewährleistete Sicherheit; gute Einkaufsmöglichkeiten, Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Die Präsentation von Regierungsrat Engelberger mit Daten und weiteren Fakten finden Sie hier:
Referent Prof. Dr. Ueli Mäder
Der Soziologe hat des Titel der Veranstaltung „Wo wohne ich im Alter?“ programmatisch redigiert: „Wie wohne (und lebe) ich im Alter?“ Er bestätigte Aussagen von Regierungsrat Engelberger bezüglich den Anforderungen an das Wohnen im Alter. Eine weitere Erkenntnis ist auch, dass etliche ältere Menschen, die in eher grösseren Wohnungen leben, bereit wären, in eine kleinere Wohnung zu ziehen, sofern sie erschwinglich ist (bzw. nicht zu teuer) und gewisse Sicherheiten bietet (langes Mietverhältnis). Zusätzlich aber forderte er die älteren Menschen auf, so zu leben, dass sie damit Lebensqualität erzielen. Er zitierte die Schriftstellerin Laure Wyss: „Ich lebe heute viel mehr so, wie ich leben möchte. Das Alter befreit vom Zwang, sich ständig darstellen zu müssen.“ Seiner Präsentation:
In kurzen Fachreferaten beleuchteten fünf Podiumsteilnehmer Aspekte aus ihren Funktionen im Rahmen des Themas „Wohnen im Alter“.
Jürg Sollberger
Thema des Vertreters des Förderverein Generationenwohnen: Angebot seiner Organisation; was ist noch zu tun, um das gemeinsame Wohnen verschiedener Generationen in der gleichen Siedlung oder unter einem Dach noch zu verbessern?
Kurt Häcki
Thema des Stv. Leiter Ausgleichskasse, SVA Basellandschaft: Wie sieht es mit Finanzierung beim Wohnen im Alter aus?
Gabriele Marty
Die Leiterin der Abteilung Alter in der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion Basel-Landschaft beleuchte Ziele und Grundlagen des Kantons BL beim Wohnen im Alter.
Markus Gisin
vom Seniorenrat Aesch-Pfeffingen stellte das Projekt „Wohnen für Hilfe“ vor, bei dem Studierende bei älteren Leuten Wohnraum beziehen, für den Sie aber keine Miete zahlen, sondern das Wohnrecht mit aktiver Unterstützung der Vermieter bei Arbeiten abgelten.
Claudia Aufdereggen
Die Geschäftsleiterin Spitex Regio Liestal zeigte die Angebote und Dienstleistungen ihrer Organisation auf.