Marta Beck geht ein Mal pro Woche mit ihren Freundinnen in den Italienisch-Kurs. Das ist das bisschen Freizeit, das sie sich neben der Pflege ihres Mannes gönnt.
Doch als sie vor 14 Tagen nach Hause kam, stand ihr Mann Peter Beck in der Waschküche und rief laut nach seiner Frau. Er wusste nicht mehr, wo er war. Peter war kaum mehr zu beruhigen, und Marta lag an diesem Abend noch lange wach. Soll sie in Zukunft nicht mehr ins Italienisch gehen? Nur noch pflegen, betreuen und versorgen – rund um die Uhr? «Nein! », sagte Marta zu sich selbst, «ich brauche meine Freundinnen zum Krafttanken». Seither kommt ein Mal pro Woche eine Mitarbeiterin von «Dementia care» des Schweizerischen Roten Kreuzes Basel-Stadt vorbei und übernimmt die Betreuung für einen halben Tag.
Jolanda Haber ist 82 Jahre alt und lebt alleine in der Stadt. Ihr einziger Sohn wohnt seit mehreren Jahren im Oberwallis. Vor ein paar Tagen fiel Jolanda beim Aufschütteln der Bettdecke neben das Bett und konnte aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen. Die Nacht verbrachte Jolanda am Boden. Erst als am nächsten Morgen die Nachbarin die Zeitung vorbeibringen wollte, konnte sie sich bemerkbar machen. Der Schlüsseldienst musste gerufen werden, damit die Nachbarin Frau Haber auf die Beine helfen konnte. «Das darf nicht noch ein Mal passieren» waren sich Mutter und Sohn einig, als sie später miteinander telefonierten und bestellten noch gleichentags ein Notrufgerät beim SRK Basel. Jetzt können beide wieder ruhig schlafen – im Bett.
«Diese Woche klappt auch wieder rein gar nichts» denkt Jahrah Elim. Morgen Donnerstag hat sie einen wichtigen Kundentermin; extra vereinbart, wenn beide Kinder in der Spielgruppe sind. Doch ausgerechnet jetzt hat Erdem wie aus heiterem Himmel hohes Fieber und Husten. Krank dürfen Kinder nicht in die Spielgruppe, und die Grossmutter, die sonst einspringt, ist für ein paar Tage in den Ferien. Den Termin kann Jahrah Elim unmöglich verschieben. Wieder ein Mal ist die alleinerziehende Mutter sehr froh, vermittelt das SRK Basel stundenweise Mitarbeitende für die Kinderbetreuung zu Hause.
Seit der Sekundarschule sind Rolf Teufel und Herbert Wunderli beste Freunde. Sie haben sich in den letzten 55 Jahren ohne Unterbruch mindestens ein Mal pro Jahr getroffen – auch wenn Herbert schon lange nicht mehr in der Region wohnt. Doch dieses Jahr wird wohl nichts aus dem Wiedersehen. Rolf musste vor wenigen Wochen an der Hüfte operiert werden und kann die Zugsreise ins Berner Oberland nicht antreten. Zum Glück war Herbert währen Jahren fürs Rote Kreuz in Thun tätig und weiss, dass es den Fahrdienst gibt. Ein freiwilliger Fahrer des SRK Basel- Stadt bringt Rolf nun zu Herbert und wieder zurück.
Alle Geschichten basieren auf wahren Begebenheiten aus dem SRKAlltag. Das Schweizerische Rote Kreuz Kanton Basel-Stadt hilft in prekären Lebenslagen und unterstützt Menschen dabei, autonom zu bleiben. Die vielen professionellen und freiwilligen Helferinnen und Helfer freuen sich auf den nächsten Einsatz!
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